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11.11.2015 LAOS
Vater und Sohn von den Regierungen in Laos und Vietnam jahrelang verfolgt
(Open Doors) – Thomas* folgt Jesus seit 20 Jahren nach, und das mit ganzen Herzen. Viele Menschen haben schon durch ihn den Weg zu Gott gefunden. Seine Mutter stammt aus Vietnam, sein Vater aus Laos, diente jedoch als Soldat in Vietnam. Weil Thomas unablässig das Evangelium verkündigt, steht er auf einer Todesliste der laotischen Regierung. „Ich wünsche mir einen Ort, wo ich in Frieden leben und Gottes Wort verbreiten kann“, berichtet der vierfache Vater erschöpft. „Mein ganzes Leben lang habe ich Leid ertragen. Ich sehne mich nach Freiheit.“
Regierungsbehörden wollen keine Evangeliumsverkündigung
Thomas wuchs in Vietnam auf. Sein Vater lebte eine Zeit lang in Laos, bis er dort wegen seiner christlichen Aktivitäten verhaftet wurde. Nach seiner Freilassung kehrte er in das Dorf zurück, in dem Thomas mit seiner Mutter und den Geschwistern lebte. Thomas begann bald darauf, gemeinsam mit seinem Vater das Evangelium zu verkünden. Dadurch kamen viele Menschen zum Glauben an Jesus. Doch auch hier wurde sein Vater – wie viele andere vietnamesische Christen – durch die Regierung heftig verfolgt und floh zurück nach Laos. „Ich war noch recht jung, also ließen mich die Behörden zunächst in Ruhe“, erzählt Thomas. Weil er aber weiterhin das Evangelium verbreitete, mussten er und seine Familie schließlich ebenfalls nach Laos fliehen. Die Behörden an jenem Ort warfen jedoch fast alle Christen ins Gefängnis. Thomas floh erneut, diesmal in ein kleines Dorf. Auch dort kamen bald viele Familien zum Glauben an Jesus.
Anhaltende Verfolgung und Morddrohungen
Die vietnamesische Polizei ließ nicht locker und drängte die Polizei in Laos, Thomas‘ Vater erneut zu verhaften. Während seiner 15-monatigen Haft wurde er gefoltert. Thomas wurde zwar nur für kurze Zeit ins Gefängnis gesperrt, doch die Polizei blieb ihm immer dicht auf den Fersen: „Ein Polizist, der sechs Monate nicht von meiner Seite wich, zeigte mir Bilder, auf denen Personen mit einem Kreuz markiert waren, das waren ich und zwei Verwandte.“ Später fand er heraus, dass beide brutal ermordet worden waren.
Im vergangenen Jahr wollten ihn die Behörden in der Hauptstadt Vientiane dazu zwingen, ein vorgefertigtes Papier zu unterzeichnen. Dadurch sollte er zugeben, dass er Waffen zum Kampf gegen die Regierung anfertigen und mit der Verkündigung von Christus zur Revolution aufrufen würde. Als er sich weigerte, unterzeichnete ein Beamter an seiner Stelle. „Einer meiner Verwandten arbeitet bei der Regierung. Er riet mir: ‚Wenn du Flügel hast, dann flieg davon!‘“
Am darauffolgenden Tag half eine Kontaktperson von Open Doors Thomas dabei, das Land zu verlassen. „Ich möchte in Frieden leben“, schüttete er sein Herz aus. „Meine Familie soll nicht länger leiden. Zurzeit kümmert sich niemand um sie. Ich kann weder meine Frau anrufen noch sie mich. Ich habe zwei Tage geweint und kann nachts nicht schlafen. Mir bleiben zwei Möglichkeiten: Ein Leben in Unsicherheit oder zurück nach Laos und sterben.“
Die Christen in Laos spüren den festen Griff der kommunistischen Regierung. Sie brauchen unser Gebet. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors belegt Laos Platz 28.
*Name aus Sicherheitsgründen geändert